Die Neuberin
Von Günther Weishaupt
Regie_das Ensemble
Premiere: 2. März 2002, Volkshaus Laubegast
„Lieber Leser. Hier hast du was zu lesen. Nicht etwa von einem großen gelehrten Manne; Nein! Nur von einer Frau, deren Namen du außen wirst gefunden haben, und deren Stand du unter den geringsten Leuten suchen musst: Denn sie ist nichts, als eine Comödiantin ...“ So beginnt die Theaterprinzipalin Friederike Caroline Neuber, nach der Sitte ihrer Zeit „die Neuberin“ genannt, im Juni 1734 in Leipzig ihre Vorrede zu einem allegorischen Spiel um die Wandlung des derben Hanswurst, das Theatergeschichte machen wird. Schon diese ersten Zeilen verraten ihre Stellung in der Männerwelt und der noch strikt ständisch gegliederten Gesellschaft ihrer Zeit. Trotzdem: Wenn sie behauptet, „nichts als eine Comödiantin“ zu sein, untertreibt sie in koketter Bescheidenheit. |